SOLL ICH ODER SOLL ICH NICHT

Meine Lieben

Lange hab ich überlegt ob es sich lohnt nochmals einen Bericht zu verfassen, viel Zeit bleibt uns schliesslich nicht mehr und schon stehen wir mitten am Zürcher Flughafen und verstehen die Welt nicht mehr.

Zeit. Welch inhaltsloses Wort das geworden ist. Nie haben wir uns um die Zeit gekümmert, von den mittlerweile etwa 30 Flügen mal abgesehen.
Zeit war nebensächlich, denn wir hatten zu genüge davon, ja wir hatten Zeit zum Versauen und das haben wir auch gemacht und zwar so ausgiebig, dass wir jetzt doch etwas überrascht sind, dass die Zeit um nach Hause zu gehen plötzlich so nah ist!
Manchmal ging das Freudenfest um die endlos lange Zeit so weit, dass ich mir überlegt habe, was ich wohl mit all meinen schönen Armbanduhren zu Hause machen werde, schliesslich will ich jetzt mein ganzes Leben nur noch uhrenlos verbringen, das fühlt sich einfach herrlich an!
Nun aber tickt die Zeit ziemlich hartnäckig in unseren Köpfen, irgendwie vor Freude, irgendwie vor Angst, ob wir das Schweizerleben noch gebacken kriegen, ob wir uns je wieder an den Alltag mit so vielen Verpflichtungen und Terminen gewöhnen werden. Wir hatten resp. haben ein wunderbares Leben zu Hause, wir schätzen die unendlich vielen Vorzüge der Schweiz, aber unser Tagesablauf wurde nach Lust und Laune abgehalten, nix Stress, nix Verpflichtung, da gewöhnt man sich dran (also bitte seid nachgiebig mit uns ihr da draussen!)!

Bis es zur Kollision dieser zwei unterschiedlichen Lebensstilen (die des Schweizers und die des WAUM-Teams) kommt, geniessen wir unsere Zeit innig und fest in Lombok. Ausser einem kurzen Abstecher nach Bali (wir sind quasi kurz mit dem Flieger Geschenke einkaufen gegangen, das hört sich total verrückt an ich weiss) tummeln wir uns an den wunderschönen Stränden rum, brausen mit dem Scooter von einer zur anderen Bucht.

Anfangs war alles total überrumpelt mit abertausenden von Locals (eine gefühlte Anzahl, es waren bestimmt nicht so viele). Es war leider die Ferienzeit nach Ramadan, bitte NIE während dieser Zeit nach Lombok fahren und ja liebe BlockleserInnen, ihr habt das richtig verstanden, es war mühsam mit so vielen Locals, Käferfest von früh bis spät und alle wollten Fotos (Touristen in Badeklamotten sind interessant) und wir haben alle abgewimmelt.

Als alle wieder zur Arbeit gingen hatten wir die Strände praktisch für uns alleine (ach lieber Udo und liebe Viviane und Rahel, ihr hättet nur noch einen Tag warten müssen), sehr herrlich!

Das heisst jetzt gefällt uns Lombok sehr gut, Lombok ist so klein, so einfach, so relaxed. Dass wie ziemlich überall in den asiatischen Ländern ein Scheiss auf die Umwelt geachtet wird ist aber leider auch hier eine traurige Tatsache. Ständig wirbeln Plastikstücke durch die Luft, am Strand findet man von Chips-Packungen über Dosen einfach alles, und von den Käferfesten der Locals bleibt immer eine riesige Mülldeponie zurück, ja die halten ihre Feste regelrecht auf dem Müll ab, denen egal.

Ansonsten gibt’s nicht viel zu erzählen, schliesslich hängen wir nur noch rum und geniessen (und stellen uns mental den Freitag, 7. August vor). Man könnte ja allerlei Sachen hier machen: Man könnte auf den Vulkan steigen, zu den Gili Islands fahren, Schnorcheltrips unternehmen, nach Komodo fahren, ja man könnte sogar zwei Mal täglich ein neues Restaurant suchen. Aber wir machen nix, wir essen leckere Mahlzeiten im Nuggets Corner (jep wir haben schon oft hier gegessen) und wir geniessen.

Am 3. August fliegen wir nach Bangkok, am 6. August startet unser letzter Flug von unserem Round-the-World-Ticket (ich lieb diesen Ausdruck noch immer!) und am 7. August stehen wir dann eben mitten am Zürcher Flughafen.

Wow.

Herzlichst, wir zwei.